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Winterdepression - was steckt dahinter?


Sobald die Tage kürzer werden und wir weniger Licht und niedrigeren Temperaturen ausgesetzt sind, kann es schnell passieren, dass Stimmung und Motivation auch immer mehr sinken. Es wird kälter und die Zeit, die wir mit Bewegung im Freien verbringen halbiert sich quasi im Winter. Auf körperlicher Ebene führt der Lichtmangel dazu, dass unser Gehirn weniger Serotonin produziert, das Hormon, dass für gute Laune zuständig ist. Menschen die ohnehin dazu neigen an Depression zu leiden, spüren diese saisonelle Umstellung vermutlich noch mehr. Doch Winterdepressionen können sich in unterschiedlichem Ausmaß bei jedem bemerkbar machen. Mangel an Motivation und trauriger Stimmung tragen oft dazu bei, dass sich die betroffenen Personen zurückziehen und noch weniger ins Freie gehen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis der die depressive Laune verstärkt.

Da wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft leben, ist es oft nicht möglich sich den natürlichen Rhythmen der Natur anzupassen. Winter war die Zeit für Rückzug, Langsamkeit und Ruhe, doch unser Alltag erlaubt dies kaum mehr. Dadurch kämpfen wir quasi gegen unseren eigenen Körper und Rhythmus was wiederum depressive Stimmungen verstärkt. Winterdepression oder SAD (seasonal affective disorder) ist eine Erkrangung der neuen Zeit und war früher viel weniger gängig als Menschen mehr den Rhythmen der Natur folgten.

Ein weiterer Grund an Winterdepression zu leiden kann seinen Ursprung auf seelischer Ebene haben. Oft hat das Leben im Sommer eine gewisse Leichtigkeit. Menschen nehmen sich mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben, fahren auf Urlaub und genießen mehr. Die Frage ist, warum hört diese Leichtigkeit mit einer gewissen Jahreszeit auf? Was fehlt im Leben, dass mein Glücklichsein von einer Jahreszeit abhängt? Gestalte ich mein Leben so, dass es mich immer glücklich macht oder lasse ich mich von äußeren Einflüssen lenken? Was kann ich ändern damit meine Zufriedenheit nicht vom Wetter abhängig ist? Das sind einige Fragen die gestellt werden können, um tieferen Einblick zu gewinnen.

Auch wenn es oft mehr Überwindung kostet, ist es wichtig auch im Winter täglich an die Frische Luft zu gehen und sich ausreichend zu bewegen. Sport regt die Serotoninproduktion an und auch wenn es bereits dunkel ist, ist Bewegung im Freien besser als gar nicht hinauszugehen. Ob es Laufen oder Yin Yoga ist, was immer einem gut tut ist hilfreich. Wenn der Körper in Bewegung bleibt, ist auch der Geist ausgeglichener und weniger anfällig für lethargische Stimmungen.

Als Ausgleich ist es aber auch wichtig sich längere Phasen der Ruhe ohne schlechtem Gewissen zu nehmen. Das heißt wenn man mehr Schlaf benötigt und schneller müde wird, einfach früher schlafen gehen. Der Körper ist sehr gut darin sich dem zirkadianem Rhythmus anzupassen - Tag/Nachtrhythmen die für unsere Aktivität zuständig sind. Es ist absolut in Ordnung wenn man im Winter weniger Energie hat und mehr Schlaf benötigt, es geht darum sich seine Energie auf gesunde Weise einzuteilen. Ein weiterer hilfreicher Tip ist Licht- und Wärmetherapie zum Beispiel mit Infrarot oder einer Himalayasalz Lampe. Auf der olfaktorischen Ebene kann man ebenso seine gute Laune aktivieren - Orangenblüte, Jasmin oder Zitrusdüfte wirken stimmungsaufhellend.

Auch bei der Ernährung kann eine Umstellung stattfinden. Wärmende und deftigere Speißen geben dem Körper was er braucht wenn es kalt wird. Tees und wärmende Gewürze wie Zimt oder Kardamom kommen einem zu Gute. Heißer Tee mit Zitrone und Ingwer ist perfekt, um von innen zu wärmen und das Immunsystem zu unterstützen. Es gilt wie immer auf seinen Körper zu hören, er weiß was er braucht.

In unserer schnelllebigen Gesellschaft haben wir oft Angst etwas zu verpassen und wir leben von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub oder von Sommer zu Sommer. Wir müssen uns bewusst machen warum wir wiederholt in eine depressive Phase rutschen und, auch wenn es gilt diese zu akzeptieren, stellt sich die Frage was wir daraus lernen können. Sei es, uns besser um uns selbst zu kümmern oder unser Leben - oder gewisse Bereiche - zu ändern. Traurigkeit hat einen tieferen Ursprung und will beachtet werden. Schenke dir selbst mehr Aufmerksamkeit und nutze die dunklere Zeit um Innenschau zu halten und zu reflektieren.



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